Dann auch mal mein Feedback.
Ich war hauptsächlich Kalman Seehoff, Borbaradianer-Schüler von Saphireh von Hohenlauchenwart und am Donnerstag noch Wegbegegnungs-NSC für die Schattenhelden.
Insgesamt hat es mir sehr gut gefallen und ich hatte viel Spaß und schönes Spiel mit verschiedenen Leuten.
Um zumindest ein klein wenig Struktur hereinzubringen, versuche ich mal, chronologisch vorzugehen.
Die Kommunikation im Vorfeld war aus meiner Sicht sehr gut, ich wusste früh genug meine Lagerrolle und auch der Plot kam rechtzeitig. Auch das Wiki ist wie ich finde eine sehr gute Möglichkeit für NSCs, sich mit allen Infos zu versorgen, die man braucht.
Die Anreise am Mittwoch war relativ problemlos, die Wegbeschreibung hat gepasst. Die Location haben viele schon angesprochen, aus meiner Sicht auch eher suboptimal aufgrund der relativ kleinen und hügeligen "Hauptwiese" und dem sehr steilen Weg zur zweiten Wiese.
Der Aufbau war zu Beginn etwas chaotisch, da gefühlt niemand so recht wusste, welche Zelte auf welche Wiese kommen, wie viele Zelte welcher Art vorhanden sind etc. bzw. die Leute, die es wussten waren sehr eingespannt und damit schwer erreichbar. Erschwerend und zugegebenermaßen etwas frustrierend kam dann dazu, dass es für mehrere Zelte keinen "Hauptverantwortlichen" gab, der über Aufbau etc. bescheid wusste und das Ganze organisiert oder getrieben hätte (zum Beispiel der Besitzer des Zeltes). Ich habe ja auch schon vor Ort weitergegeben, dass ich vom Aufbau der SC-Zelte durch NSCs ziemlich wenig halte und insbesondere bei schlechtem Wetter finde ich das ganz besonders ungünstig. Insbesondere auf Wandercons mit Wegbegegnungen sind aus meiner Sicht die NSCs gegenüber den SCs sowieso schon durch deutlich weniger IT-Spielzeit benachteiligt, dieses Ungleichgewicht auch noch durch mehr OT-Aufbau zu verstärken finde ich ungünstig. Ist aber wahrscheinlich eine starke Philosophie-Frage, wie man das handhabt. Ich persönlich sehe die Nachteile dieses Vorgehens (stärkere Arbeitsbelastung der NSCs, damit verbundener Frust und zusätzlich erst einmal Zeitbedarf an IT-Spielzeit beim Ankommen ins Lager durch die SCs für das Einräumen und sortieren der Sachen) wesentlich stärker als den Vorteil, dass die SCs das Lager vorab nicht kennen.
Ansonsten aber war der Aufbau durch viele motivierte Helfer geprägt und man hatte nie das Problem, genügend Leute zu finden, sobald jemand angesagt hat, was zu tun ist. Mein Dank hier an alle Mit-NSCs, die beim Aufbau des Zeltes und Pavillions von Anne und Christian geholfen haben.
Donnerstag hat sich dann leider der Start der Schattenhelden verzögert, hier hat aus meiner Sicht eine zusätzliche Orga für die Außenübernachtung und die damit verbundene Transportlogistik gefehlt, womit das Ganze wahrscheinlich umgangen hätte werden können.
Die Wegbegegnungen mit der Schattenheldengruppe waren ziemlich cool. Normalerweise kann ich ja der NSC-Rolle des toten Gardisten nicht wirklich etwas abgewinnen (sie ist ja doch eher etwas passiv ), insbesondere wenn es genau dann anfängt zu schütten und zu gewittern, wenn man sich bereitgelegt hat und kurz vorher bei Sonnenschein auf den Mantel aus dem Auto verzichtet hat. Diese hier war dank der Schattenhelden und insbesondere Anna als Gardistin echt was besonderes und es war ziemlich cool, dort zu liegen und zuzuhören, was diese Szene alles an Spiel generiert, die Erschütterung der Gardistin über den Verlust ihrer Kameraden, die Begutachtung durch Argotherian und das Fleddern der Leiche durch die Hurensöhne waren einfach cool.
Schön war dann auch die Szene als Beherrschter der Hexe Anna und die profane Analyse dieser Beherrschung von Christian/Agotherian durch einen Kniff in Wange und Arm.
Wartezeiten auf die SCs hatten wir auch fast nicht, wir hatten schon bei der Hexenbegegnung fast Angst, dass die Gruppe schon an uns vorbei sein könnte und bei der letzten Begegnung an der Al'Hani-Ausgrabung waren wir tatsächlich max. 5 Minuten vor den SCs da, und das obwohl wir wussten dass es knapp wird und uns echt beeilt haben. Die Schattenhelden waren echt schnell unterwegs, was aber prinzipiell positiv ist und es ist ja auch alles gut gegangen.
Dann begann für mich der Lager-Spiel-Teil und es hat mir sehr viel Spaß gemacht, in der Rolle Kalmans mit den verschiedenen Charakteren der Delegationen, den Schattenhelden, der Ritterlanze und z.T. auch mit einzelnen Phex-Anreise-Helden zu spielen.
Die verschiedenen Fraktionen und Ansichten sind aus meiner Sicht sehr gut zusammengekommen und zusammengestoßen. Das Konfliktspiel war sehr schön und man hat die verschiedenen Einstellungen sehr schön gemerkt und mitbekommen, sich verbündet wo es möglich war, die anderen Seiten kennengelernt, sich belauert etc. Auch der Austausch verschiedener Philosophien hat viel Spaß gemacht.
Sehr schade aus meiner Sicht war, dass die Phex-Heldengruppe erst so spät zu uns ins Lagerspiel gekommen ist. Durch die Wanderung bis Freitag am späten Nachmittag und die nach Einrichtung des Lagers und zubern faktisch direkt anschließende Nachtwanderung war das gemeinsame Spiel gefühlt erst ab Samstag Mittag möglich. Ich denke, dass mehr mögliche gemeinsame Spielzeit deutlich geholfen hätte, sich hier näherzukommen. Trotz der kurzen Spielzeit hatte ich aber auch hier schöne Möglichkeiten, die Borbaradianischen Lehren an Dolgan (Ollie) und Faruk (Clemens) weiterzugeben und hier um Verständnis zu werben. Danke hierfür an euch beide.
Meine Highlights (unsortiert und ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
- Die Al'Hani-Entschlüsselungen, wissenschaftlichen Diskussionen und Analyse der Glyphe mit der Kophta
- Das Al'Hani-Mokoscha-Gemeinschafts-Ritual zur Erstellung der Glyphen
- Viele philosophische Diskussionen mit der Ritterlanze über die Götter, Dämonen, Borbarad (der Missverstandene), die Sphärenkrone und Tobrien (z.B. "Das heißt, wenn die Invasion nicht gewesen wäre, wärt ihr jetzt ein Hesinde-Geweihter - na da habt ihr aber nochmal Glück gehabt")
- Das gesamte Spiel mit den Schattenhelden als "Ostenklotzer Hausmacht"
- Den Thron der Baronin nutzen und Leute empfangen bis ein Freudenberger Gardist kommt und mich davon entfernt (tolle Szene)
- Die Auftritte des Barons von Freudenberg unter unserem Segel
- Die lümmelnde Kophta
- Das Konkurrenz-Spiel mit Georg als zweitem Borbaradianer-Schüler
- Weitere philosophische Diskussionen mit Faruk und der Kophta am Samstag Abend
- Die Drachengarde an sich als tolles Feindbild (von Ferne)
- Die Boronis als sehr umgängliche "Götterpaktierer"
Zur Endschlacht und zum Powerlevel wurde ja auch schon einiges gesagt. Auch mir hätte eine Endschlacht auf der oberen Wiese und ein Zusammenfinden der verschiedenen Gruppen und Einsetzen der verschiedenen Stärken sehr viel besser gefallen, als die NSC-vorgegebene Lösung, die keine weitere Zusammenarbeit mehr notwendig machte. Auch ist durch den weiten Weg einfach ein großer Teil des Samstag-Abend-Spiels weggefallen, insbesondere wenn man wegen einer längeren Autofahrt am Sonntag nicht bis tief in die Nacht aufbleiben möchte. Und auch wenn die SCs auf dem Weg weiter spielen konnten, für die NSCs war es damit erst einmal zu Ende mit dem Spiel. Mit einem niedrigeren Powerlevel und eben einem mächtigen Dämon und einem mächtigen Thargunitoth-Artefakt hätte der Plot bis dahin exakt genauso funktioniert und es wäre wesentlich einfacher gewesen, eine alternative Lösung trotz Druidenvorschlag zu forcieren. Wenn man aber das Gefühl hat, dass alles, was man selbst tun kann nicht realistisch klappen kann, dann ist ganz unabhängig vom Metagaming natürlich jeder Vorschlag interessant, der eine externe Lösung anbietet.
Der Abbau am Sonntag dann lief sehr zügig ab, es haben alle mit angepackt und die Sachen waren erstaunlich schnell verräumt. Hier hat aus meiner Sicht alles sehr gut funktioniert.
Zu guter Letzt und weil es nicht in die chronologische Einordnung passt: Vielen Dank Fabi und den restlichen Küchenhelfern. Das Essen war sehr lecker und ich habe mich sehr gut versorgt gefühlt.
Ansonsten mein Dank an alle, die die Veranstaltung ermöglicht haben und die ganze Arbeit, Organisation und Plotschreiberei auf sich genommen haben.
Trotz einzelner Kritikpunkte hatte ich sehr viel Spaß, tolles Spiel und es war eine sehr schöne Veranstaltung.