Forum der Larpmeystergilde
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Autor Thema: Besuch in Ouvenitz  (Gelesen 24276 mal)
Amuri
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« Antwort #15 am: 21. April 2008, 12:36:21 »

“Darain… Danke!” Amuri schweigt eine Weile.
 “Trag deine Bitte nach deiner Weihe vor. Das ist das sinnvollste und dann hast du noch Zeit, um selbst deinen Wag zu finden! Solang werde ich immer ein Auge auf die Kleine haben! Und es ist ein Grund für dich wieder hierher zu kommen.”  Amuri lächelt kurz.
Der Baron scheint doch nicht Darain und Amuri zu suchen, denn er kommt nicht auf sie zu.
“Mach dir keine Sorgen um mich. Ich werde mit meinen Problemen gut fertig… und sei ehrlich. Kennst du eine fröhliche Boroni? Es gehört zu uns, dass wir immer ein wenig düster aussehen!”
Ihr Gesicht ist ernst bei diesen Worten.
“Und auch Hesindion wird seine Strafe erhalten. Auch wenn Zolthan sich nicht höchstpersönlich darum kümmern wird.” Ein kurzes Grinsen huscht über Amuris Gesicht. Es ist das Grinsen, das öfer auf Amuris Gesicht lag, als sie die Amnesie hatte und sich nur ihre nivesischen Wurzeln bewusst war.
“ Was werdet ihr Weiden machen? Wirst du Zolthan und Einyaven von mir grüßen. Bitte? Soll ich dir was verraten? Ohne Einyavens liebevolle Art mit mir umzugehen und mir zuzureden wäre ich damals” sie macht eine kurze Pause und blickt Darain wie damals mit einem fast schon kindlichem Gesichtsausdruck an “garnicht mit euch mitgegangen. Ich hatte so viel Angst vor euch.”
Amuri blickt in die Ferne und sieht wieder sehr ernst aus.
“Vielleicht wäre ich diesen Leuten in die Arme gelaufen und sie hätten mich umgebracht. Aber die Götter haben unsere Wege zusammengeführt.”
 Die letzten Worte klingen sehr weich und dankbar.
"Sollen wir Etzel aufsuchen? Oder Mara? Oder die anderen im Dorf?"
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Darian Hayando
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« Antwort #16 am: 21. April 2008, 14:23:50 »

Ein wenig abrupt bleibt Darian stehen. "Wieso redest du von einer Weihe? Demütig vor Alveran zu sein, ist wichtig, die Nähe zu ihnen ist oberstes Gebot, aber vielleicht will ich das gar nicht. Woher soll ich überhaupt wissen, dass eine Weihe bevorsteht? Ich habe Angst davor, auch weil es meinen Tod bedeuten könnte. Manchmal fühl ich mich eingesperrt, wenn es schon feststehen soll. Ich will es einfach kommen lassen, ohne groß darüber nachzudenken. Aber alle um mich herum behandeln ich so, als wäre ich bereits gesegnet. Das gefällt mir nicht!" Fast vergisst der Kundschafter, dass Amuri auch über etwas anderes geredet hat. "Entschuldige, das war nicht so gemeint! Ich werde in jedem Fall den beiden Grüße von dir ausrichten, Einyaven wird sich freuen, das zu hören. Aber lass uns jetzt ins Dorf gehen. Ich will eigentlich nicht zu Etzel, und Mara hab ich den ganzen Vormittag schon bei mir gehabt." Es herrscht immer noch strahlender Sonnenschein, der Frühling kehrt nun mit aller Macht zurück. In Gedanken kehrt auch Darian gerade nach Hause zurück, zu Firutin, denn obwohl der Firungeweihte schon seit mehreren Jahren tot ist, in seinem Herzen ist er da. Ohne ihn wäre all dies, was ist, nicht möglich gewesen, und Darian wäre im Sumpf der Lügen zurückgeblieben, die sich seine Heimstadt nennt. Amuri sieht in ihrer Kutte wahrlich streng aus, ihm fällt auf, dass ihr nivesisches Wesen meist nur unter der Oberfläche schlummert. Wäre sie nicht verwirrt gewesen, als seine Begleiter und Darian sie aufgegabelt haben, hätte er wohl nie unter diese Maske blicken können. Diese Erinnerungen stimmen ihn immer fröhlich, weil er sich dann seines Glücks bewusst ist. Die Boroni führt ihn geradewegs zum Turm, der das Zentrum des Dorfes bildet. "Was hältst du davon, wenn du ein kleines Schreiben an Zolthan und Einyaven verfasst? Ich werde es den beiden überbringen. Weißt ja, ein Magier fühlt sich nur in einem Haufen Pergament wohl!" Amuri blickt ihn ein wenig erstaunt an. "Magister Zolthan auch? Ganz ehrlich, mir gegenüber hat er etwas anders gewirkt. Und ein Brief an eine Elfe, ich denke, mündliche Grüße sind da angebrachter." Sie bemerkt Darians Grinsen. "Du machst dich über mich lustig, Darian!" Sogleich gibt Darian zurück. "Nein, wohl eher mach ich mich über Zolthan lustig, und Einyaven kann auch lesen. Aber du siehst immer noch so ungewohnt herrisch in der Kutte aus, da fühl ich mich selbst so streng. Da kann ein Lachen manchmal nicht schaden. Du hast mir einmal erzählt, dass du dir eine Schiefertafel machen lassen willst, um all das, was du sagen willst, dort aufzuschreiben, um weniger zu sprechen. In dieser Kleidung kann ich mir das sogar vorstellen. Vor einem Mond hab ich gedacht, das ist nur ein Scherz." Mittlerweile sind beide im Dorfplatz angekommen. Die Bauarbeiten sind wieder im vollen Gange, und die Front, die auf Mara eingestürzt ist, wurde fast vollständig wieder repariert. Diesmal ist aber alles mit Blumen und Beigaben geschmückt, als Erinnerung an Maras Heilung. "Mal sehen, wo Tatjan steckt!" meint Amuri kurz.
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« Antwort #17 am: 21. April 2008, 15:10:20 »

“Darian… nicht du wählst den Weg zu den Göttern, sondern die Götter erwählen dich zu ihrem Diener. Wenn es dir vorherbestimmt ist, geweiht zu werden, dann wird dies geschehen. Fühl dich nicht eingeengt, sondern werd dir deiner bewusst. Dir und deiner Gabe. Ausserdem ...ist der Tod unausweichlich."
Sie muss über Darians Worte lächeln… ja sie ist wirklich viel zu gesprächig…
“Darain… “ Amuri muss kurz kichern “gewöhn dich lieber an die Kutte. Auch wenn die Eierschalenförmige Mütze fröhlicher ist. Ich bleibe gleich, egal ob ich die Kutte anhab oder sonst irendwas anderes tragen sollte.”
Amuri wendet sich von Darian ab, dreht sich wieder kurz zu ihm “Gut, dann werde ich Briefe schreiben.”
Mit raschen Schritten geht Amuri durch das Dorf. Darian folgt ihr. Die dankbaren Blicke der Bauern machen Darian verlegen und er ist froh, dass Amuri das nicht sieht.
Tatjan ist kaum zu überhören. Er ist am Rande der Zeltstadt mit Tigor dabei, einen Baum zurecht zu schneiden, später sollen sie zu Balken eines Hauses verarbeitet werden.
Beide Männer sind in ihre Arbeit vertieft und völlig durchgeschwitzt. Erst als Tigor für einen kurzen Moment von der Arbeit hochblickt, bemerkt er die beiden. Sein Gesicht ist gerötet und er sieht nicht mehr so erschöpft aus wie am morgen.
“Wir könnten eine kleine Pause machen und uns zu Amuri und Darian setzen.” Meint Tigor mit fröhlicher Stimme, wirft Tatjan einen raschen Seitenblick zu und geht mit großen Schritten auf die beiden zu.
Der Norbarde trinkt mit gierigen lauten Schlücken von dem klaren Wasser, welches unter dem Schatten eines nahe stehendem Baumes bereit steht. Azrael ist an den Baum gekettet und Tigor versucht vergeblich den gähnenden Panther zu einem Kunststück zu animieren.
“Zu erst bauen wir die Häuser nahe dem Turm auf. Es geht besser als erwartet. Die Bauarbeiten im Turm haben wir gleich als erstes abgeschlossen. Der Stall sollte bei Gelegenheit mal aufgebessert werden, aber erst später dann. Im Sommer. Er” erdeutet mit einem Kopfnicken auf Tigor “hat uns sehr geholfen.” Unsicherheit spiegelt sich auf dem Gesicht des sonst so fröhlichen Norbarden wieder. Er wechselt mit Amuri einen kurzen Blick und wirkt wieder zuversichtlich.
“Und ihr werdet dann wieder gehen, wie? Wohin geht es denn?” fragt der Norbarde Daraian.
“Ist immer schön, wenn mal Besuch hier ist. Vulhgor Tinbau,ein sehr guter Freund von Etzel und mir ist übrigens Ifirngeweihter. Der wollte die Tage auch mal herkommen. Hach ja… “
« Letzte Änderung: 21. April 2008, 16:24:32 von Amuri » Gespeichert

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Juist Falknir
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« Antwort #18 am: 21. April 2008, 18:08:53 »

Etzel naehert sich ihnen.
Es ist wohl das erste Mal, dass er vor seinen eigenen Leuten unbewaffnet, ohne Wappenrock und die Bronnjarenmuetze zu sehen ist.
Rote Flecken zeigen sich auf der bleichen Haut, die Haare sind gerauft, das schwarze Hemd steckt nur halb in der weiten Hose.
Das letzte Mal hat er sich so gehen lassen, als er sein eigenes Schloss sehen musste.
"Wie sieht es aus, Meister Reschkin?" sein barscher Ton zerteilt die gesellige Stimmung.
"Ist das Eisen aus Dutlindhusen schon da?" "Nein, Etzel, aber..."
"WARUM nicht? Und es heisst Euer Wohlgeboren, wenn wir nicht privatim sind, Nurbard!"
Es sind diese Momente, in denen Etzel sich selbst nicht leiden kann. Wenn ihn ein Mensch enttaeuscht. Dann werden die Gedanken wach, Gedanken an Verrat, an Schmach, die er an dieser Stelle durch seine eigene Familie erhalten hat. Schmach, Unverstanden sein, nicht ernst genommen werden, nicht respektiert oder gemocht zu werden, nur weil er der ist, der er ist....  Nichts hasst er mehr als das. Und dieser Hass bricht heraus.
"Aber aber..." "Nichts aber, schick den Gaukler und dein Weib aus, dass sie den Leuten Beine machen sollen."
"Und sag dem Gaukler, dass er sich eine Weile lang nicht mehr blicken lassen soll."
"Aber..."(Tatjan) "Moment mal..."(Tigor)
"Nichts Moment mal,kein Aber, tut was ich sage!"
Tigors Faeuste ballen sich. Seine Nerven liegen selber blank, und militaerisches Gehabe hat er nie leiden koennen... So etwas KOTZT ihn an.
Aber Etzel ist nicht nur weit aelter, sondern auch um einiges kraeftiger als er, und dazu der Herr des Landes, sein momentaner Arbeitgeber.
Und ausserdem mag er ihn. irgendwie. "Ogerscheisse!" entfaehrt es Tigor. "Hab ich ganz vergessen. Ich tret den Kerlen in den Hintern wenn sie sich nicht beeilen!" Der Fluch galt eindeutig Etzel, der schon zusammengezuckt war, und sich wuetend umdrehte, und ihn jetzt gefasst ansieht. "na also"

er geht weiter.

 "Sie muss weg."denkt Etzel "Pah! Und ich verstuende es nicht... Natuerlich verstehe ich, dass sie nicht in diesem Kaff mit dem garstigen Kerl mit dem blinden Auge leben will. Natuerlich haben wir vereinbart, dass nichts mehr zwischen mir und Fiona ist, aus standesgruenden, wie ich damals sagte. Standesgruende. Sie soll hierbleiben, sie war so... Liebreizend. Jung und spruehend, nichtsahnend von der Welt und doch klug."
Liebe? Ein grosses Wort nach so kurzer Zeit, vor allem bei einem so jungen Ding das nicht einmal von Stand war.
Aber doch, ein wenig verliebt war er schon. Er merkt kaum, dass er weitergegangen ist, und die Runde in seltsamer Situation verlassen hat.
"Immer wieder diese Aussetzer, was werden sie von mir denken!" Der Baron ist wuetend. Amuri wird schon helfen, ihre Faehigkeiten und Traenke haben ihm in den letzten Wochen immer wieder geholfen. Vor allem gegen die Alptraeume die ihm das Schloss bereitet... Es wird wohl noch dauern, bis er nuechtern in den Mauern schlafen koennen wird.
"EUER GNADEN! Kommt zu mir!"
Etzel winkt sie her. Darian sitzt neben ihr. Er schaut wieder seinen abschaetzigen Blick. Wie ihn dieser Blick nervt. Kann er die Sache nicht einfach auf sich beruhen lassen? Vermaledeiter Jaeger. ICH HABE MEINE GRUENDE, UND DU MUSST SIE NICHT VERSTEHEN
Als die Boroni bei ihm ist, spricht er sie leise an:
"Amuri, gebt mir etwas von den Kraeutern, die Beruhigung verschaffen. Vergesst die Bestimmungen, die in diesen Laendern offiziell herrschen. Im Reich des Levthan soll jedwede Substanz, die kein Gift, und nicht Lotosstaub ist, erlaubt sein, auch Euer Boronwein. Nur bitte verschafft mir Linderung"
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Darian Hayando
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« Antwort #19 am: 21. April 2008, 21:13:31 »

"Es geht nach Weiden. Dort werde ich Gefährten antreffen, die diese Baronie ebenso letzten Jahres vor dem Gestaltenwandler beschützt haben. Ifirngeweihter, sagst du. Wenn du ihn siehst, grüße ihn von mir, und gib ihm das hier." Darian fischte aus der Tasche eine Schwanenfeder, die er mit Mara in der Früh gesammelt hat. "Er wird von den Geschehnissen im Überwals schon gehört haben, aber vielleicht auch nicht. Amuri?" Die junge Boroni sieht ihn mit neugierigen Augen an. "Würdest du ihm sagen, was passiert ist? Dir ist Ifirn erschienen, und ich habe den Kristall der Schwanentochter bewahrt. Iloinen wird noch immer Hilfe brauchen vermute ich. Vielleicht kann er im Überwals Grimje aufsuchen, damit der Kristall in guten Händen ist. Eine weitere helfende Hand in unserem Kampf kann immer nützlich sein. Hmm, ich denke in ein paar Monden werde ich ihm selbst gegenüberstehen. Und dann werde ich Rat über das Geschehene brauchen." Amuri nickt nur, und der Norbarde nimmt die Schwanenfeder, verstaut sie vosichtig in einem Tuch. "Das werd ich." meint er. Darian setzt erneut an. "Und noch etwas: Mara ist von Ifirn gezeichnet, dies muss er erfahren. Sie ist unheimlich begabt, und sie braucht einen Lehrer, der sie aus dem unfreien Bauerndasein holt. Ich werde nicht da sein, aber Vulgor wird das Zeichen schon verstehen. In ein paar Monden werde ich für das Mädchen um Bürgschaft bitten, und Etzel wird sie hoffentlich nicht abschmettern. Vulgor kann wertvolle Hilfe dazu leisten." Und da hört man auch schon Etzel in der Nähe. Darians Gehör ist sehr fein, die anderen haben den Baron noch nicht bemerkt. Aber es ist unschwer an seinem Gesicht abzulesen, das sich wieder verhärtet. Etzel ist in keiner guten Laune! Nun hören ihn auch die anderen. Bald schon stapft er in schweren Schritten um die Ecke. Sein Erscheinen ist ziemlich ... ungepflegt. Nun ist Darian ein wenig alarmiert, denn scheinbar hat sich Etzel nur schwer unter Kontrolle. "EUER GNADEN! Kommt zu mir!" tönt er in wütend befehlendem Ton. Amuri geht besorgt zu ihm, sie unterhalten sich leise, Darian versteht nur irgendetwas mit Wein. Ist er besoffen, und fragt Amuri nach mehr Wein? Nein, besoffen ist er nicht, aber er sieht Amuri hantierend antworten. Und die Boroni kann er kaum hören, leise zu reden liegt in ihrem Metier. Mit einem Seufzen dreht er sich zu Tigor und Tatjan. "Soll ich ein wenig zur Hand gehen? Ein wenig Ablenkung kann nicht schaden!" Der Norbarde antwortet in zustimmendem Tonfall. "Wenn du mit Holz umgehen kannst, warum nicht?" Erleichtert nimmt Darian das Du zur Kenntnis...
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« Antwort #20 am: 21. April 2008, 22:11:19 »

„Etzel. Lass uns reingehen und ein wenig reden. Durch Darians Besuch haben wir gestern und auch heute keine Zeit gehabt, um uns zu unterhalten. Morgen wenn Daraian weg ist, müssen wir das nachholen. Aber jetzt... kommt mit und redet nicht von solchen Dingen hier draußen.“ Sie wirft einen kurzen Blick zu Darian und sieht, dass dieser mit Tatjan und Tigor sich wieder an die Arbeit macht.
Behutsam nimmt sie den Baron am Ärmel und zieht in hinter sich her. Sie gehen zum Turm.
Etzel setzt sich erschöpft auf den Stuhl in seinem Gemach und blickt Amuri an. Sie legt kleine Schachteln und Gläser auf den Tisch. Die Tür hat sie ordentlich hinter sich geschlossen. Etzel denkt wieder an Fiona oder wie auch immer sie heißt...
„Etzel. Wir haben schon oft darüber geredet: Diese Extrakte sind nicht dazu da, um eure Probleme zu lösen. Ihr wisst, dass das nur Linderung für einen kurzen Moment verschafft und wir nachhaltig daran arbeiten müssen. Nachhaltigkeit aber erlangen wir nur durch das Gespräch. Ausserdem... Jeder, der diese Mittel genauer kennt, rät sogar ab, diese bei schwankendem Gemütszustand einzunehmen öfter einzunehmen. Das kann schlimm enden. Und redet nie in der öffendlichkeit davon, dass was ich bei mir führe ist... ist nicht erlaubt. Einige Tempel hier sehen es auch nicht gerne. Also, nur noch unter zwei Augen. Hört ihr?“ Sie hält kurz inne und mustert den Baron aufmerksam. Sie hatte mit dem Baron doch schon so viel erreicht und nun... seit heute morgen... seit Tigors Beichte ist alles wie weggewischt. All die Mühe, all die Arbeit...
Aber immerhin hat er niemanden geschlagen...
„Ihr wisst ganz genau, dass dieses Gespräch mit Tigor irgendwann hat stattfinden müssen. Und ihr wisst auch, dass Fiona hat gehen müssen. Sie wandelt auf Pfaden, die wir nicht einsehen können. Und ihr solltet wissen, dass sie nicht aus purer Laune gegangen ist.“
Amuris Kopf dröhnt. Etzel war so schwierig... vorallem wenn er schwieg. Amuri hat sich vorgenommen mit Etzel erst zu sprechen und ihm dann, wenn nötig etwas zu geben...

Währenddessen arbeiten Darian mit Tatjan und Tigor an dem Balken. Tigor ist sehr still geworden und wieder haben sich seine Züge verdüstert. Schweigend verrichtet er die Arbeit.
Tatjan lächelt Darian aufmunternd zu. „Ich werd ihm schon alles berichten. Keine Angst. Aber weißt du. Für Vulghor ist es schwierig viel zu reisen, da er naja... er hat zwei wichtige Aufgaben. Ich denke, er würde dich sicher sehr mögen. Vorallem, dass du dich für unsere Kleine“ erstaunt hält er inne. „Hab ich grad UNSERE Kleine gesagt!?“ Tatjan lacht plötzlich  munter auf. Er lacht sehr laut und herzhaft. „Ja, so sehr liegt sie uns allen am Herzen, dass wir sie schon als unsere bezeichnen.“ Tatjan wischt sich mit dem Handrücken eine kleine Träne aus dem Augenwinkel und blickt Darian fröhlich an. „naja, dass du dich für Mara so einsetzt. Für ihn ist es schwierig viel zu reisen, weil sehr viele Menschen seine Hilfe brauchen. Weißt du, Vulghor leitet nämlich ein“ Tatjans Gesichtsausdruck wird mit einem mal sehr ernst und traurig „Flüchtlingslager. Die aus dem verfuchten Land noch fliehen können da oben... für die ist er da. Immer. Ohne ihn würden die Menschen keinen Mut mehr fassen können... “
Tatjan blickt Darian an und versteht, dass er nun seinen Gedanken nachgehen will. Nach einer Weile aber erzählt er, ohne aufzublicken weiter. „und trotz des Leides, welches er dort so oft sieht, hat er Freude. Ja, er ist wahrlich sehr gütig. Er ist nicht mehr wegdenkbar. Allerdings... er hat tatsächlich auch noch eine andere Aufgabe. Er wacht über einen heiligen See der Ifirn. Ein Ort, zu welchem viele Leute reisen... du musst ihn mal aufsuchen. Ein Jammer, dass du ihn jetzt nicht mehr treffen wirst.“

« Letzte Änderung: 24. April 2008, 11:25:43 von Amuri » Gespeichert

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« Antwort #21 am: 21. April 2008, 22:55:27 »

Während der Arbeit, denkt Darian ein wenig nach. Tigor ist ziemlich schweigsam und verschlossen, anders als noch gestern bei seiner Ankunft, und schon gar nicht so wie bei der Feier. Fiona scheint Hals über Kopf aufgebrochen zu sein, ohne dass selbst Tigor bescheid wusste. Aber zumindest Tatjan hat gute Laune, und erzählt Beeindruckendes über Vulghor. "Hmm, dann ist er bereits mehr als eine helfende Hand." meint Darian. "Ich denke, ich habe diesen See bereits gesehen... zumindest glaube ich das." Irgendwie scheint alles einen Sinn zu ergeben, die ganzen Ereignisse der letzten Zeit, zuerst Iloinens Hilferuf, dann die Heilung Maras, der See. Darian wünscht sich wie so oft in letzter Zeit Einyavens Nähe. Die Halbelfe ist eine leidvolle, mutige und zu allem entschlossene Kämpferin, diese Eigenschaften helfen dem Kundschafter und geben Halt. Zusammen sind sie oft wie unaufhaltsam, ein gemeinsames Ziel vor Augen, auch wenn ihre letzten Ziele andere sind. Niemals Aufgeben, dies ist Prinzip ihrer Gemeinschaft. Und genau das verbindet sie mit so vielen anderen Gefährten, die den gleichen Kampf wagen. Wie es ihnen wohl ergehen mag? Darian bearbeitet ziemlich in Gedanken den Baumstamm, bis ihn ein leichter Stoß aus seiner Verträumtheit holt. "Du bist schon ein seltsamer Kauz! Manchmal hab ich das Gefühl, du bist gar nicht hier? Na los, drehen wir den Stamm, die andere Seite muss auch noch fertig werden." Tatjan hat ihn wohl schon mehrmals angesprochen, bevor er den Waldläufer angerempelt hat. "Oh verzeih, nach so vielen Tagen in absoluter Einsamkeit ist man Gesellschaft nicht mehr so recht gewohnt, man schweift oft ab. Ach vermaledeit, ein Astloch! Reichst du mir mal den Hammer und die Klinge?"

Zusammen arbeiten die drei Stunde um Stunde, die Balken nehmen Form an. In dieser Zeit unterhalten sich der Norbarde und Darian prächtig, während Tigor nur eine düstere Miene zieht, und nur ab und zu einen Kommentar abgibt. Ablenkung für Tigor bietet Azrael, der nach ausgiebiger Mittagsruhe plötzlich aktiv wird und nach Aufmerksamkeit verlangt. Das hellt doch Tigors Laune um einiges auf. Amüsiert sehen Tatjan und der Waldläufer dem akrobatischen Treiben zu, während sie dem Balken den letzten Schliff geben. Ein wenig neugierig ist Darian darauf, was nun eigentlich nun wieder mit dem Baron los ist, und was Amuri gerade mit ihm macht. Etwas zögernd fragt er den Norbarden. "Na , der kriegt sich schon wieder ein ... denk ich. Amuri spricht einfach mit ihm, manchmal ist er danach wie verwandelt! Mach dir da keine Sorgen!" meint Tatjan gelassen. Betont gelassen...
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Juist Falknir
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« Antwort #22 am: 24. April 2008, 11:56:31 »

"ich bat euch nicht um eine Standpauke und weise Worte, sondern um Linderung." Etzel hat sich hingesetzt und spricht mit leiser Stimme, doch ist jedes Wort bedrohlich betont.
"Das hilft Euch nicht. Und es hilft Euch nicht, den Gaukler fortzuschicken. Er hat viel fuer Euch getan. Und weder er, noch irgendjemand hier kann etwas fuer Euer Schicksal"
"Das weiss ich, ich bin nicht voellig wirr im Kopf, vergesst das nicht. Trotzdem ist es mein Recht, ihn eine Zeit lang nicht sehen zu muessen.
Er erinnert mich an sie, versteht ihr das nicht?" seine Stimme ist mit jedem Wort kleinlauter geworden...
"Das ist immernoch kein Grund...." entgegnet Amuri
Etzel klingt versoehnlich, doch die Worte strafen ihn Luege "...ich bin nicht hier, um mich zu rechtfertigen, Euer Gnaden. Gebt mir einfach etwas zur Linderung. Dies hier ist eine Situation die nicht zu erwarten war. Nicht nur ich wuerde so reagieren, jeder an meiner Stelle, der kein kalter Firunszapfen ist, verliert angesichts so einer Schande die Fassung. Und nur weil es eine Zeit gab, in der ich nicht bei Sinnen war, heisst das noch lange nicht, dass es wiederkommen wird." er sieht sie an... "oder nicht?"
"Die dunklen Schatten sind noch nicht aus Eurem Geist verbannt, vergesst das nicht. Gerade ihr muesst euch mehr im Zaum halten als andere, da bei euch die Gefahr groesser ist, dass ihr die Fassung verliert, wenn ihr in Rage seid. Bedenkt das, Baron"
"Also doch behandelt wie ein Kind" denkt sich Etzel.
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Juist Falknir
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« Antwort #23 am: 24. April 2008, 20:48:50 »

Etzels Gedanken: "Kann sie mir nicht einfach den Boronwein geben? Manchmal ist sie schon umstaendlich. Aber gut, sie muss gut sein, sonst haette sie Yiphrot Charios, mein Bekannter aus Kemi mir nicht vermittelt. Ich will doch im Moment nur die Gedanken an Fiona loswerden...
Fiona...
Sieht sie ihr nicht ein wenig aehnlich...? Seltsam... eigentlich ist sie doch sehr huebsch...  Du geiler Bock, beherrsch dich, Etzel!!!"
Amuri spricht weiter:
"Ihr muesst ergruenden, WAS es ist, dass Euch aus der Fassung bringt. Und dann die urspruenglichen Ursachen suchen..." Amuri hat regelrecht Spass daran, ihn zu behandeln, auch wenn sie bitter ernst dabei bleibt. "Das ist meine Bestimmung..."
"Und...." Etzel grinst sie luestern an. Sie haelt verwirrt inne. 'Maenner! Da denkt man man fuehrt ein normales Gespraech mit ihnen, und ploetzlich sehen sie nur das Lustobjekt in dir!'
"Was starrt ihr mich so an? Bei Praios, lasst das!"
"Aber, aber Euer Lieblichk... aehm Euer Liebden... aehm.. Ich meinte EUER GNADEN. Ich hab doch nichts getan!"
er grinst unschuldig und legt das Augenglas ab...   
"Benehmt Euch! Wir fangen mit der Sitzung an."
Etzel ignriert ihre Worte scheinbar, indem er zum Kleiderstaender geht, und Wappenrock und Muetze anlegt.
"So also bringt man sie aus der Fassung..." Doch ihm wurde im selben Augenblick klar, dass er niemals mit ihr das Lager teilen wuerde.
Sie wusste zu viel ueber ihn. Und er war ein Baron. Entweder eine Frau von Stand zum Eheweib, oder Leute ohne Namen, Rang und Titel zum Vergnuegen. Geweihte waren schon immer tabu, dazu birgt die lange Tradition derer von Ouvenitz zu viele Geheimnisse... Allein schon der Hausgott. Er strafft sich. "Also gut, beginnen wir."
"Was fuer ein Gefuehl loeste die Situation heute morgen aus?"
"Wut! Angst. Ich fuehlte mich hintergangen."
"Und wie gedachtet ihr, das zu kompensieren?"
...
...
...
Das Gespraech ist vorbei. Etzel hatte sein Benehmen wiedererlangt, und hat sich zur Ruhe begeben, beruhigt durch einen Loeffel Boronwein schlummert er sanft. Doch Amuri haengt die Sache noch nach. "Was faellt ihm ein!" schimpft sie wuetend.
Sie stampft den Turm hinauf auf die Aussichtsplattform. Etzel schaut von hier aus auf die Bauarbeiten hinunter, und pflegt (zum Leidwesen der Zeltplanen und zur Freude der Maegen der Leibeigenen) von hier aus mit der Armbrust Jagd auf vorbeiziehende Wildenten und Gaense zu machen.
Sie sieht hinaus auf das Land. 3 Wochen vielleicht, und der Baron wird sie nicht mehr brauchen. Er hat sich weitgehend im Griff. Und seine Gewaltausbrueche.... Ein Bronnjar mehr oder weniger, der seine Leibeigenen schlaegt, was macht das schon. Aber er ist ihr erster eigener Fall! Und es ist wirklich interessant mit ihm zu arbeiten. "Das heisst aber noch lange nicht, dass ich etwa fuer Euch empfinde, herr Baron!"
ruft sie halblaut in den Himmel.
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Amuri
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« Antwort #24 am: 25. April 2008, 13:32:58 »

Sie würde dennoch bei ihm bleiben. Solange, bis es ganz aufhörte.
Wütend geht sie in ihr Zimmer. Sie schließt die Tür hinter sich und vergewissert sich noch einmal gründlich, ob all ihre Fläschchen sicher in der Schulade sind. Sind sie. Sie schließt das Fach mit dem kleinen Schlüssel, den sie meistenn als Kette um ihren Hals trägt ab.
Langsam setzt sich Amuri auf den Stuhl. Eine Weile denkt sie über das Gespräch mit Etzel und über das mit Tigor nach. Der Gaukler hatte sich doch als ein so aufrichtiger Mensch gezeigt... er hatte Etzels Leute zusammen mit seiner Schwester sicher nach Ouvenitz geführt... er hilft beim Aufbau... Etzel und auch die anderen werden es doch wohl gespürt haben, dass Tigor und Fiona nicht die einfachen Gaukler waren, als die sie sich ausgaben. Ja, seine einge Herkunft konnte man nur schwierig leugnen...
Amuri spürt mit auf einmal eine Erschöpfung. Um dem zu entgehen, nimmt sie die Tinte und die Feder raus und beginnt zu schreiben...
Sie würde sie später Darain bringen.
Draußen ist es bereits kühl geworden. Ob Darain noch bei der Arbeit ist mit Tatjan und Tigor?
Eigentlich sollte sie auch nochmal nach Tigor schauen...
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« Antwort #25 am: 26. April 2008, 16:07:11 »

Etzel wacht auf. Doch er ist immernoch schlaefrig und benebelt. Im Daemmerzustand erinnert er sich an frueher...
"Ich reite den Weg hinab. Mein erstes Pferd, Vidaria, traegt mich. Rechts das Reich der Satyren, hinter mir die Russenschwaig. Vor mir taucht sie auf: Burg und Ort Ouvenitz, trutzig, ehrwuerdig, wie einst. Ein hoher hoelzerner Palisadenwall saeumt mehrere Gebaeude, das Gesindehaus, die Schmiede, die Kornscheuer, die Waffenkammer, die Pferdestaelle. Die Muehle klappert, sie steht wie all die anderen Gebaeude ausserhalb der Festung fest gezimmert und altehrwuerdig. Ueber allem thront der hohe, wuchtige hell gekalkte Turm derer von Ouvenitz. Das Widderbanner weht stolz auf dem Turm.
Ich kehre heim. Es war das Jahr 1016, im Praios. In den Farben des Widderordens gekleidet, mit mir einige Gefaehrten die den selben Roten Wappenrock tragen.
Meine Heimat. Den Ort an dem ich als Kind gespielt habe. Den Ort den ich als Siebenjaehriger verlassen habe, um nach Ouvenmas zu gehen, um dort Page zu werden. Page bei Odilbert, dem alten Fuersten.... Ach, Ouvenmans!
Ouvenitz.... Vertraut und doch so fremd ist es mir geworden...

Alte Erinnerungen sind es, die mich hier binden... Die Spiele mit meinen Geschwistern.Der Duft meiner Amme (ob sie noch lebt?), der Duft des Waldes, die Leute... Koehler, Torfstecher, Bauern, Floesser... Und dann der Geruch der Pferde, der edlen Tiere. Und die Satyren.
Und, natuerlich, die rauschenden Feste!!!!! Was hab ich hier gefeiert, gezecht, gefochten!
Die Tsatage meiner Eltern, die Ritterschlagsfeiern meiner Geschwister Bjelka und Darschon (ob sie wohl da sind?), das 25jaehrige Weihefest meiner Tante Rondravit, der Rondrageweihten, deren Namen auch ich tragen darf!!! Wie wundervoll die Gelage und Turneien der letzten Jahre waren! Und dann die Hochzeit von Jaswinia! Den alten Grafen von Elkauen hat sie ergattern koennen, eine wahrhaft guenstige Partie fuer unser Haus..." Etzel schreckt auf und denkt laut:
"Wenn seine Schwester damals gewusst haette, was aus ihr wird... Traviageweihte, Witwe, vom Schwager ins Kloster verfrachtet..."
Er sinkt wieder in sein Lager zurueck, und denkt an die Jugend zurueck...
"Nein, meine Heimat soll Walserwacht sein! Dort war ich Knappe, dort habe ich den Widderdienst versehen. Walserwacht, meine Stadt.
Wenn sich der Vater nur ueberzeugen lassen wuerde! Die anderen sind bei mir, die werden schon ein gutes Wort fuer mich einlegen. Geron, der Festumer, Aldewein von Vierwinden, Ivin zu Hundehufen und... Tsaiane Ouvenstamm! Auch sie ist begeisterte Widdersritterin, auch sie will die Idee des Adelsmarschalls weitertragen. Eine sichere Ostgrenze! Ein Land voller Abenteuer, wo ein Ritter kuenhe Taten vollbringen kann! Dort wollen wir unsere Tage verbringen. Zusammen Questen bestehen. Und vielleicht mehr... Tsaiane... Ihr wundervolles Gesicht. Die weichen blonden Haare... Wenn sie doch fuer immer bei mir bleiben koennte... Doch es sollte nicht sein... Warum laesst einen das Schicksal immerzu im Stich! Levthan, dunkler Herr, hilf deinem Diener." er macht das alte Schutzzeichen des Hexengottes ueber seine Stirn.
Er geht zum Becken, giesst sich kaltes Wasser ein. Und erschaudert. Kurz, nur einen Moment war das Wasser klar, und er sah sein Gesicht. Und das Gesicht veraenderte sich vor seinen Augen... In das Antlitz seines Vaters. Weisshaarig, doch dem seinen aehnlich. Sein Bruder Darschon, zu guten Zeiten... das lange rote Haar zum Zopf gebunden, vollbaertig. Auf einmal sieht er Tsaiane. Warum ist sie nur tot! Aus dem Gesicht wird das von Fiona...
Nein, Praiodane heisst sie.
Sie sieht ihn traurig an. Wieder hat er eine Liebe nach Ouvenmas gehen lassen muessen.

Eine einzelne Traene zerstoert das Bild.
"Ihr Goetter, warum hasst ihr mich? Praios, Rahja, Boron, und nun auch noch Phex! Was habe ich nur getan?"
Mit fahrigen Bewegungen waescht er sich den Kopf.
"Werde klar, Etzel, es gibt wichtigeres zu tun, als an deine vermaledeite Vergangenheit zu denken!"
Ein scharfer Wind weht von draussen durch die kleinen Fenster herein. Ein lautes Heulen pfeift durch das Schlafgemach. Wie ein Mindergeist zieht sich eine Boehe durch den ganzen Raum, wirbelt Pergamente und Spielsteine auf dem Tisch umher. Kalt ist der Wind, frisch... Seltsam lebendig... Schon ist der Spuk vorbei. Eine Kraehe laesst sich auf der Fensterbank nieder, und sieht ihn unverwandt an.
"Eine Kraehe? Sollte..." Etzel schaut aus dem Fenster...  Noch eine Erinnerung kommt in ihm hoch.... tief im Wald, dort hausen sie....
« Letzte Änderung: 26. April 2008, 16:09:33 von Juist Falknir » Gespeichert
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« Antwort #26 am: 09. Mai 2008, 21:54:00 »

Mittlerweile haben Tatjan, Tigor und Darian zwei Stämme zurechtgehauen und bringen sie zu zur Fassade der Hütte, die heute morgen noch zusammengestürzt daniederlag. Die Sonne ist hinter den Wipfeln bereits verschwunden, und leichte Abendkühle breitet sich aus. Darian beschließt, sich ein wenig zu essen zu besorgen, sein Magen knurrte bereits beachtlich. In der Küchenstube wird gerade ein Eintopf aufgesetzt für die Knechte des Barons und der Kundschafter gesellt sich in froher Stimmung zu ihnen. Ihren Händen und Gesichtern ist anzukennen, dass sie hart und ausdauernd zu arbeiten gewohnt sind. Das laugt sie aus. Keiner von ihnen wird sonderlich alt werden. Wie es allerdings mit ihm selbst aussieht, vermag Darian nicht so recht einzuschätzen. Der Norbarde und Tigor haben sich derweil in den Turm begeben, allerdings weiß der Waldläufer nicht was sie nun tun. In Eile nimmt Darian den Eintopf zu sich, etwas zu schnell, denn sein Magen schmerzt danach ein wenig, doch die Neugier und vor allem der noch knappen Zeit in Ouvenitz angesichtig begibt er sich in den Turm, und bereitet sorgfältig seine morgige Abreise vor. Darian kümmert sich um die abgenutzte Kleidung, pflegt seinen Bogen und ersetzt den verbrauchten Proviant. Keinen Augenblick später sucht er nach Mara, denn er wird sie lange nicht mehr sehen. In der kleinen Hütte sieht er auch schon Mara´s Mutter. „Sei gegrüßt! Ich möchte Mara vor meiner Abreise noch mal einen Besuch abstatten. Ist das in Ordnung?“ Die ehrfürchtige Frau antwortet sofort. „Euer Gnaden! Schön euch zu sehen. Ich wollte die Kinder gerade zu Bett bringen, aber wenn ihr es wünscht, könnt ihr Mara noch gute Nacht sagen.“ Sie lächelt bei den Worten, denn sie weiß jetzt, dass in ihrer Familie der Segen der Götter eingekehrt ist. „Das ist eine wunderbare Idee!“ Sodann gehen beide zu der Kinderschar, die sich bereits zurecht gemacht hat. Mara kommt quietschend auf ihn zugerannt. „Dariaaaan! Erzählst du mir eine Gute Nacht Geschichte? Eigentlich bin ich aber noch gar  nicht müde. Schau mal, ich hab meine Federn an der Wand aufgehängt. Da wo ich schlafe!“ Aufgeweckt wie immer, doch diesmal unterstützt von ihrer gesamten Geschwisterschar, kommt der Waldläufer gar nicht aus, eine Geschichte zu erzählen. So also taucht er mit den Kindern in das Reich der Satyren ab, und erzählt von ihrer Welt, den Rätseln und den Feiern, und auch von ihrer Fröhlichkeit. Auch wenn Darian anfänglich nicht so sehr mit den Satyren konnte. Schließlich aber bringt er die Kinder zu Bett, und verspricht Mara, wiederzukommen. Friedlich schlafend wie in der Kutsche lässt er sie zurück.

Nun aber kann Darian endlich zu Amuri, zumindest die Abendstunden will er noch bei ihr sein. Allzu lange wird er nicht mehr wach bleiben, will er doch in der Dämmerung aufbrechen. Also klopft er ruhig an Amuris Zimmertür. Der Waldläufer tritt einen Schritt aus Höflichkeit zurück, aus dem Zimmer hört er ein wenig Gerumpel. Die Tür offnet sich langsam und Amuris helles Gesicht mit den Sommersprossen kommt zum Vorschein...
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« Antwort #27 am: 11. Mai 2008, 19:03:21 »

Amuri lächelt sanft und entschuldigend. Die Sommersprossen und das sanfte Lächeln lassen sie sehr mädchenhaft und jung wirken. Die Kutte passt in diesem Moment nicht zu ihr... es ist fast schon so, als ob die schwere, schwarze Kutte, dieses dünne, zierliche Mädchen erdrücken würde... was wäre aus ihr geworden, wenn sie nicht Dienerin des Raben gewordne wäre und all ihr Handeln Boron verschrieben hätte!? Geht es Darian durch den Kopf. Ob er sie kennengelernt hätte...? Ob sie wohl in die Stadt gezogen wäre? Nein, dazu ist sie zu sehr Niva Uesä... ihr Herz zieht sie immer weiter fort. Ob sie wohl eine tüchtige Jägerin geworden wäre? „Ich würde gern in der Küche etwas essen. Hast du gegessen? Es tut mir leid, dass ich mich nicht um dich gekümmert habe, ich hatte zu tun.“ Ihre ruhige Stimme Amuris wischt Darians Gedanken mit einem mal weg. Sie wirkt wieder wie die junge, ernste Boroni... In der Küche ist es wohlig warm. Darian erzählt Amuri von der Arbeit und dem Gespräch mit der kleinen Mara, während Amuri langsam isst und trinkt.
„Wann wirst du morgen aufbrechen? Ich will dich verabschieden! Ich wache of früh auf, falls ich dennoch nicht aufwachen sollte, weck mich bitte. Ich habe übrigens Briefe geschrieben. Für Zoltan und Einyaven. Wollen wir hier bleiben oder irgendwohin gehen?“
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« Antwort #28 am: 14. Mai 2008, 14:39:34 »

Mit einem lauten Seufzer tritt Tatjan in die Küche. "Euer Gnaden? Da kam grad ein Bote mit einem Brief für Euch! Ich hab den Wisch an mich genommen, weil ihr nicht auf eurem Zimmer wart. Ich hab mir nämlich schon gedacht, dass ihr hier seid beim essen. Hallo Darian!" Amuri blickt Tatjan erstaunt an und nimmt den Brief entgegen und mustert den Brief noch erstaunter eine ganze Weile wortlos. Sie erbricht das schwarze Siegel und beginnt zu lesen. Darian meint Erstaunen, kurz sogar Freude auf ihrem Gesicht wahrnehmen zu können.  Wortlos blickt sie Darian kurz an und beginnt erneut zu lesen. Eine ganze Weile sitzt Amuri stumm da, bevor sie den Brief weglegt . Tatjan hat sich mittlerweile zu den beiden gesetzt und isst genüsslich vom Eintopf.
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« Antwort #29 am: 14. Mai 2008, 23:04:19 »

"Na Darian, morgen bist du schon weg? Schade eigentlich, mag dich recht gern!" Redend und schmatzend lässt sich Tatjan seine gute Laune durch nichts verderben. "Ich finde ja, du solltest nicht zu lange wegbleiben, ich denke du gehörst irgendwie hierher. Haben ja schon einige Zugvögle hier. Ich meine, ich bin Norbarde, Amuri ist Nivesin. Nicht wahr?" Seitlich blickt er der jungen Boroni ins Gesicht. Amuri lächelt ihn nur in einer seltsamen Weise an. Was wohl in diesem Brief steht, denkt sich Darian. Er weiß, dass man eigentlich nicht danach fragt, aber seine Neugier ist stärker. Nur vorerst lässt er es dabei bewenden, danach würde er sie fragen. "Und du bist ja auch ein Wandervogel, aber letztlich ist hier die Heimat der Heimatlosen" redet Tatjan unbeirrt weiter. Darian antwortet etwas unbestimmt. "Vielleicht hast du recht, aber zur Zeit fühle ich noch eine gewisse Sehnsucht nach der Ferne, meine Heimat sind ohnehin die, die mich begleiten oder begleitet haben. Diejenigen, mit denen ich etwas erlebt habe, und mit denen ich für die gleichen Dinge gekämpft habe. Da kommt es auf den Ort nicht mehr an. Aber vielleicht..." Der Kundschafter denkt dabei an Mara, denn vielleicht wird er sie eines Tages die Dinge beibringen, die sie zur einer guten Jägerin machen, und zu einem götterfürchtigen Menschen. Und dazu muss er hierher. Nach diesem interessanten Abendgespräch entscheiden Amuri und Darian noch einen Spaziergang im Sternenlicht zu machen, ein wenig abseits des Turms. Amuri schweigt ihrer Prinzipien treu, mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck. Da hält es Darian vor Neugier nicht mehr aus. "Was ist denn nun mit diesem Brief? Ich weiß, ich sollte nicht fragen, weil du es erzählen würdest, wenn ich es wissen sollte oder dürfte oder wie au-" Mit bestimmter Geste heißt Amuri Darian still zu sein. Mit einem leicht geschwisterlichem Kopfschütteln meint sie nur."Darian..." Doch der Blick des Waldläufers bleibt neugierig.
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